Hurra, sie ist eine der Siegerinnen!
Die mit der Kanzlei Recht am Ring eng verbundene Juristin und Journalistin Astrid Springer hat ihn gewonnen, den Juliane Bartel Medienpreis 2014 in der Kategorie Hörfunk. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Sendung Trotz Berufstätigkeit arm im Alter.
Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird seit 2001 vom Sozialministerium in Niedersachsen zusammen mit dem NDR für Beiträge vergeben, die die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren. In ihrer Sendung porträtiert Astrid Springer die Rentnerin Renate Rossi, die trotz ihrer 73 Jahre als Putzfrau arbeiten muss, weil ihr Geld zum Leben nicht reicht. Und das, obwohl sie 43 Berufsjahre vorweisen kann.
Astrid Springer beschreibt die strukturellen Ungerechtigkeiten im deutschen Rentensystem, das immer noch von dem Modell des männlichen Alleinverdieners ausgeht und die gesellschaftliche und berufliche Situation von Frauen ignoriert.
„Trotz Berufstätigkeit arm im Alter“ – von Astrid Springer
rbb, 24 min.
Renate Rossi war 43 Jahre durchgehend berufstätig. Sie hat immer in die Rentenkasse eingezahlt. Trotzdem ist sie arm. Zweimal in der Woche muss die73jährige putzen gehen, weil das Geld zum Leben nicht reicht. Mit ihren Einkünften liegt sie 1 € unter dem Hartz-IV-Satz. Besonders Frauen sind von Altersarmut betroffen, auch die neue Rentenreform berücksichtigt viele nicht, da sie aufgrund der Erziehungsunterbrechung die nötigen 45 Jahre nicht schaffen. Astrid Springer sucht nach den Ursachen, befragt Juristen und Sozialwissenschaftler zum nach wie vor nicht zeitgemäßen Familien- und Rentenmodell und begleitet zwei arme Renterinnen in ihrem von sozialer Isolation und Zukunftsangst geprägten Alltag.
Der Autorin gelingt ein sehr gut recherchiertes, durch profunde Hintergrundinformationen bestechendes Feature. Es klopft anhand der Biografien der beiden Frauen, die von ihrer Rente nicht leben können, die neue Rentenreform auf ihre (Un-)Tauglichkeit ab, belegt beeindruckend die historische Dimension von Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung von Frauen seit der Bismarckschen Sozialgesetzgebung bis heute und schildert die bitteren Folgen von Altersarmut, die weiblich ist. Eine erschütternde und empörende Bestandsaufnahme, wie unwürdig der deutsche Sozialstaat Rentnerinnen 2014 leben lässt.
Wir freuen uns mit Astrid über diese Auszeichnung, die sie hier stolz präsentiert:
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